Tagebuch von Arthur Schnitzler, 25. 10. 1906
25/10 Bahr und Fred zu Mittag da. Bahr nach Berlin. Über Politik, Hohenlohe, Bismarck.–
Nm. kam Rotenstern, der nach Paris übersiedelt. Besprechung liter.-geschäftl. Natur. Roman etc.–
Mit O. Bristol, Comm.-Rat Frankfurter; ich begleitete, in einem traurigen Gesellschaftszimmer mit anfangs schwarz verhängtem Pianino zur Gräfin und zur Elisabeth. Frankfurter schien sehr angethan; sprach von Dessau Karlsruhe.
Zwiespältige Empfindungen. Unheimlichkeit des Lebens.
O. sagte kluge und schöne und zärtliche Dinge. Ich war verschlossen, versperrt.–
- Tagebuch 1903–1908 Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik und Reinhard Urbach hg. v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Wien Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1991