Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, 5. 9. 1931
Ich lese, dass Dein »Konzert« jetzt als Tonfilm erscheint1, nachdem es vorher, so weit ich mich erinnere, auch schon als stummer Film2 zu sehen war. Ich möchte nun gern wissen – falls es Dir nicht unbequem ist mir darauf zu antworten – ob, resp. welche Ansprüche die seinerzeitigen Verfertiger des stummen Films an Dich gestellt haben. Ich erlebe es in jedem einzelnen Fall, so mit » Liebelei 3«, » Anatol 4«, » Fräulein Else 5«, dass sich die seinerzeitigen Verfertiger der stummen Fassung freundlich-erpresserisch gebärden, in welcher Haltung die Leute durch allerlei Gesetze, Auffassungen, Bestimmungen – auch insoweit sie nicht vorhanden sind – mehr oder weniger unterstützt werden.
Wolltest Du mir bei dieser Gelegenheit auch sonst ein Wort über Dich und Dein Befinden sagen, so wird es mich herzlich freuen.
[ms.:] Herrn Hermann Bahr,
München.
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A Wien Theatermuseum HS AM 23400 Ba
ms. Brief, 1 Bl., 1 S., eh. Unterschrift u. Grußformel in Bleistift, Lateinschrift, gedruckter Kopf: »D r Arthur Schnitzler / Wien, XVIII. Sternwartestrasse 71. «; hs. Bahr in rotem Buntstift: »Unmittelbar vor Fahrt nach Garmisch «, hs. fremde Hand, Bleistift: »erledigt«
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D Marbach am Neckar Deutsches Literaturarchiv A:Schnitzler, 85.1.294/8
Durchschlag des Vorigen ohne hs. Ergänzungen
- Weiterer Druck: 5. 9. 1931 The Letters of Arthur Schnitzler to Hermann Bahr Edited, annotated, and with an introduction, by Donald G. Daviau Chapel Hill The University of North Carolina Press 1978 118 University of North Carolina studies in the Germanic languages and literatures 89